Scandilombi in Berlin

Diesen Oktober reichte es nicht ganz für eine Reise nach Schweden. So entschieden meine Familie und ich, diesmal  nach Berlin zu reisen und zwar auf eine ganz ökologischer Weise, nämlich mit dem Zug.

So fuhren wir mit dem Super Sparbillett der SBB und mit dem ICE der Deutsche Bundesbahnen, in die deutsche Metropole. Ganze 9 Stunden dauerte die Reise im komfortablen Zug der DB, inklusive freundlichem Bordpersonal und ganz interessanten Landschaften an denen wir mit ca. 170 km / Stunde, vorbeidüsten. 

Die Ankunft am gigantischen Hauptbahnhof, der grösste Europas, lässt schon ahnen, dass wir uns in einer Millionenmetropole befanden. Berlin weist nämlich eine Bevölkerungszahl von ca 3,8 Mio Menschen auf. 

Kurz nach unserer Ankunft begaben wir uns zum Touristenbüro, wo ich meine vorbestellte Berlin Welcome Card, welche man unkompliziert über deren Homepage oder über VisitBerlin kaufen kann, abgeholt haben.

Dort bekamen wir an Ort und Stelle noch wichtige Infos und Hinweise über Berlin und seine Sehenswürdigkeiten. Mit dem Bus fuhren wir dann Richtung Hotel. Eigentliche wollte ich als Schwedenliebhaberin, in einem Hotel der Scandilkette übernachten, doch das am Potsdamerplatz ausgebucht war, entschied ich mich trotzdem skandinavisch zu bleiben und fand das komfortable Hotel Fjord. Es ist rigoros im Skandistyle eingerichte und befindet sich in einer eher ruhigen Nebenstrasse in Berlin Mitte ca.20 Minuten Fussweg vom Potsdamerplatz entfernt. Erreichbar mit dem Bus M85 oder dann mit der Strassebahn am Gleisdreieck. 

Süsses, sehr sauberes Hotel, welches ich aber einer Familie nicht unbedingt empfehlen kann, da es in absehbarer Nähe des Hotels, weder ein Restaurant noch ein Supermarkt befinden. 

Um an diese zu gelangen muss man vom Hotel einen 10 minütigen Fussweg durch nicht so gut beleuchtete Seitenstrassen machen, und am Abend wenn es dunkel wird war es uns relativ mulmig dabei, weil wir auch immer wieder komische Gestalten antrafen, vor allem am Gleisdreieck bei der Strassenbahnhaltestelle. 

Das muss nicht abwertend sein, es ist einfach meine persönliche Wahrnehmung, als Mutter und Frau und da ich unter "Nahe am Zentrum" etwas anders verstehe, gebe ich dir dieses ehrliche Feedback zur Position des Hotels. 

Aber wir haben uns im Hotel Fjord wohl gefühlt, das Frühstück ist lecker und das Personal lieb und hilfsbereit. 

Wir haben uns natürlich alle wichtigen Sehenswürdigkeiten der deutschen Hauptstadt angeschaut, von unten wie von Oben, zu Fuss und mit den öffentlichem Netzwerk, Schifffahrt auf der Spree, sogar eine Stadtrundfahrt auf einem Doppeldecker haben wir unternommen und was für eine.

Es gibt, wie in zahlreichen Hauptstädten, diese Hop-on Hop-Off Sightseenbusse in rot oder gelb. Aber in Berlin, da musst du nur den einen nehmen, und zwar den von Andreas den Tempelhofer Sightseeing Bus, der Weise. 

Wenn du Berlin aus erster Hand entdecken willst, also nicht über eine Funkanlage in 20 Sprachen, sondern die Stadt von einem echten Berliner erleben,  dann steig bitte in diesen weissen Bus ein und geniesse eine unterhaltsame 2 Stündige Fahrt durch die Metropole, herbei an alle wichtigsten Denkstätten der Stadt. 

Es war ein tolles Erlebnis für uns alle, sogar den Kindern wurde es absolut nicht langweilig, im Gegenteil. 

Vielen Dank Andreas, es war ein echtes Vergnügen bei dir auf dem Bus zu sein !

Wir haben schon einige solche Busfahrten erlebt, doch diese war einfach die unterhaltsamste von allen. 

Was wir alles während der tollen Fahrt durch Berlin gesehen haben, zeige ich dir nun auf folgender Bilderstrecke.

Am nächsten Tag wollten wir Berlin mal von Oben sehen und begannen bei der Westlichen Seite der Stadt. Stiegen somit mit dem, so sagte man uns, schnellsten Aufzug Europas, den Panoramapunkt beim Potsdamerplatz und was für eine Aussicht wir dort oben vorfanden , das zeige ich dir auf folgenden Bildern. 

Ich muss sagen, wir hatten Riesenglück mit dem Wetter, und was uns für 17.50 Euro Familienticket angeboten wurde, war atemberaubend. Was für eine riesengrosse Weite, eine unendliche Stadt. 

Nicht weit entfernt, findest du das Sony Center mit dem Lego Discovery und viele weitere Attraktionen, sowie ganz viele Geschäfte im Arkaden, zahlreiche Restaurants und Caffes. 

Wir entschieden uns, wie kann es mit Kindern nicht anders sein, ins Lego Discovery Center zu gehen, und es war ein ausgezeichneter Entscheid, einfach toll war es , nicht nur für die Kinder, wir hatten alle einen Riesenspass. 

Scandilombi's TIP : mit der Berlin Welcome Card erhälst du eine Reduktion des Eintrittpreises. 

Gerade weil der Potsdamerplatz sich im Zentrum Berlin befindet und man sich wirklich im Zentrum des Geschehens befindet, hielte wir uns gerne rund um diesen Platz auf. Bei jedem Wetter und Zeit haben diese Geschätstürmen einfach ihren Reiz und rundherum pulsiert die Stadt regelrecht. Es ist immer was los !

Nicht weit davon, ca 15 Minuten Fussweg, befindet sich der weltbekannte Brandenburgertor, ein gigantisches Bauwerk und mit der Beleuchtung vom internationalen Festival of Lights noch fantastischer, als sei Silvester bereits im Oktober. Wir konnten jeden Abend, sobald es dunkel wurde, sämtliche Gebäude der Stadt mit fantastischen Lichtprojiezierungen bewundern. Am Brandenburgertor war das Spektakel sogar mit Musik unterspielt. 

In Berlin befindet sich auf der östlichen Seite der Stadt, also Ex-DDR über die Mauer, ein weiterer bekannter Aussichtspunkt, der Fernsehturm am Alexanderplatz. Mit seinen 368 Meter, das höchste Gebäude in Deutschland.

Ich empfehle dir unbedingt, die Auffahrt mit dem Lift über die Homepage des Fernsehturms oder über die App von Visit Berlin vorzubuchen, so vermeidest du unnötiges Warten. Du kannst aber auch das Ticket direkt beim Fernsehturm kaufen, die Wartezeit auf dich nehmen und während dem Warten ( 3-4 Stunden)  das naheliegende Nikoleiviertel besuchen. Du kannst dich über eine Telefonnummer anmelden, damit du 30 Minuten vor Einlass deiner Ticketnummer ein SMS bekommst. Somit verpasst du deine Auffahrt mit dem Lift nicht.

Ob sich die Fahrt im Turm lohnt oder nicht ist Geschmacksache. Mir persönlich hat die Aussicht beim Panoramapunkt viel mehr als auf dem Alex gefallen. Aber so kann ich sagen, dass ich auf beide Aussichtspunkte gewesen bin und den Westen sowie der Osten von Berlin aus Vogelperspektive gesehen habe.

Auf der nächsten Bildstrecke die Aussicht vom Alex.

Was mich aber besonders imponierte war die Mauer bei der East Side Gallery. Ueberhaupt die ganze Gegend dort war wiederum ein komplett anderes Berlin, ein bisschen "abgefuckt", dreckig aber voller Geschichte, auch wenn eher eine traurige Seite des Weltgeschehens. Doch die ganzen Graffitis, nenne es Kunst, katapultierte mich in einer unbeschreiblicher Dimension. Es war komisch und sehr beeindruckend zugleich, sogar den Kindern viel es auf. 

Auch diese waren fasziniert von den unzähligen Bildern, die wir dort bewundern konnten.

Ein Museum unter dem freien Himmel. 

Von unserer Zeit (13.8.1961 -9.11.1989 ) gingen wir zur Antike hinüber und besuchten auf der Museumsinsel die Statue der Nofretete ( ca. 3500 v.Chr.) im Neuen Museum. Was für ein tolles Erlebnis, vier Etagen voll mit Geschichte zu durchlaufen. Wir waren so beeindruckt von all den "Schätzen" die in diesem Museum ihren Platz haben. Ich habe gehört sagen, das Pergamonmuseum sei sehr empfehlenswert, doch wird es bis 2024 renoviert und ehrlich gesagt hatten wir einfach keine Zeit dafür. Wenn du mal in Berlin bist, dann sollst du dir unbedingt genügend Zeit einplanen und die Museumsinsel besuchen, es lohnt sich auf jeden Fall. Denn mit nur 18 Euro kannst du 5 Museen besuchen und die Kids bis 18 Jahren sind kostenlos. 

Mein ältester Sohn Ryan, studiert gerade an seinem Vortrag über das Antike Aegypten und er wünschte sich so sehr die Statue der wunderschönen Pharaonin Nofretete, Gemahlin des Echnatons zu sehen.

Er war, sowie ich auch, überwältigt von der Schönheit dieser antiken Büste. 

Diese war in einem Raum ausgestellt umgeben von Panzerglas, aus allen Seiten von Museumsaufseher überwacht, fotografieren ausdrücklich verboten !  Trotzdem versuchte ich mein Glück von einer möglichen Distanz, fotografierte das Original und dann die Kopie, der Büste, welche im Atrium des Museumeingang steht. 

Immer noch auf der Museuminsel nahe zu allen Museen, befindet sich das imposanteste Gebäude von Berlin, der Berliner Dom. Das Bild spricht für sich. Davor zu stehen ist überwältigend und dann noch bei solchem Wetter.  

Da es am letzen Tag unseres Aufenthaltes in Berlin aus Kübeln strömte, entschlossen wir uns für einen Besuch ins KaWeDe, das Kaufhaus des Westens. Mit seinen 60'000 Quadratmetern gehört es zu einen der grössten Kaufhäusern Europas und bietet in 7 Stockwerken hauptsächlich Luxuswaren an. Ehrlich gesagt gefiel mir das Bikini Berlin an der Budapesterstrasse viel mehr. Ich mag halt Chanel, Dior & Co. nicht so und 800 Euro für ein Paar Acnes Studio Turnschuhen aus Stockholm, würde ich nie ausgeben, auch wenn ich es hätte ;-)

Mir gefielen die originellen Pop-Up Stores im Bikini viel mehr. Vor allem toll fand ich die vielfältige Auswahl an Foodstationen toll, man konnte unter Pflanzen essen und es sich in tollem Designer Mobiliar gemütlich machen. 

In Zürich würde man sagen, "Place to be", idealer Ort  für Influencers und Hipster !

Natürlich haben wir die bekannte Currywurst in einer der unzähligen Wurstbuden an den Strassen gekostet.

Nichts weltbewegendes, da ich immer noch unsere schweizerische Cervelat, nebst den italienischen salsiccia, die beste Wurst der Welt finde. Es hat zu viel Sauce daran und der Geschmack der Wurst wird dadurch gedeckt.

Aber günstig war so eine Portion Currywurst schon, unter 5 Euro hat man gegessen.

Dazu gab's Berliner Weisse, mit oder ohne Zusatz von Himbeeren oder Waldmeistersirup, dann Mahlzeit ! 

Im grossen und ganzen ist Berlin zwar eine interessante Stadt, das dem Besucher echt viel bietet, doch definitiv nicht "meine" Stadt. Ich entschuldige mich dafür bei meinen Berlinerfreunden, nicht böse sein :-) 

Für mich ist Berlin einfach zu gross und zu chaotisch. Ich bevorzuge eher kleinere Städte, die halt übersichtlicher und hyggeliger sind und man sich "freier" bewegen kann, auch mit Kind und Kegel. 

Liebe Viktoria, oder "Goldelse" wie dich die Berliner nennen, sei mir nicht böse, doch ich versteh nun wieso du dort oben stehst  ;-) Ich fühlte mich auch viel wohler über die Dächer der Stadt als im ganzen Getümmel. 

Doch ich bin glücklich Berlin besucht zu haben und mit meiner Familie diese Erfahrung zu teilen,  nun sind wir mit unserer Leidenschaft zu Schweden noch mehr bestärkt worden und wissen wo es uns das nächste Mal hinzieht, noch mehr in den Norden, immer weiter rauf ;-) 

Ich hoffe dir hat mein Bericht über Berlin gefallen und du kannst mit dem einen oder anderen Tip was anfangen. 

Falls du nicht in absehbarer Zeit nach Berlin reist, dann hoffe ich dir mit meinen Bildern einen Eindruck der Stadt gegeben zu haben, eventuell habe ich dir diese Metropole doch mit meiner Art schmackhaft machen können. 

deine

Scandilombi